Hüttlingen ist stolz auf seinen Europameister Arthur Abele
Sehr großer Andrang herrschte am Sonntag im Forum als die Gemeinde Hüttlingen und der TSV Hüttlingen Ihrem Europameister im Zehnkampf Arthur Abele einen großartigen und herzlichen Empfang in lockerer Atmosphäre bereiteten. Ein roter Teppich war ausgerollt. Schon bei seiner Ankunft vor dem Forum wurde er von Groß und Klein beglückwünscht und es gab nach seinem großen Erfolg ein freudestrahlendes Wiedersehen „dahoim“ mit seinen Fan-Club, seinen ehemaligen Trainern von Kindheit an, Freunden und Begleitern. Seine Familie, seine Verlobte und sein zweijähriger Sohn begleiteten ihn. Bei den Klängen des Musikvereins unter der Leitung von Robert Wahl und einem frenetischen Beifall wurde Arthur begrüßt.
In seiner Begrüßung hob Bürgermeister Günter Ensle, Arthurs Treue zur Gemeinde und dem TSV Hüttlingen hervor, sowie sein Durchhaltevermögen trotz teils jahrelanger Verletzungspausen. Was er im Olympiastadion in Berlin vollbrachte, war „sportlich allererste Sahne“ und er fügte hinzu: „Wir sind stolz auf Dich“. Der Hüttlinger Fan-Club glaubte an seinen Erfolg und begleitete ihn sichtbar bis ins Stadion. Den Samen für seine Leistung legte der TSV Hüttlingen mit seinen Trainern, zuvorderst Hannes Lockenvitz und Martin Seeger. Arthur Abele durfte sich anschließend in das Goldene Buch der Gemeinde Hüttlingen eintragen.
Mitgefiebert habe er zwei Tage lang vor dem Fernseher im Urlaub, bekannte Landrat Klaus Pavel. Es seien traumhafte Bilder gewesen, als Abele die Krone erhielt: „King of 2018“ – König der Leichtathleten. Stolz sei er auch auf den Fan-Club aus Hüttlingen und Ulm sei ja jetzt Vorstadt von Hüttlingen. Arthur Abele sei Sympathieträger des Sports und Vorbild für die Jugend. Komplimente erhielten ein starker TSV Hüttlingen und seine Trainer für hervorragende Vereinsarbeit. Für seine überdurchschnittliche Leistung überreichte er Abele die „Silberne Nuss“, die höchste Auszeichnung des Ostalbkreises.
Mit 13 Jahren sei Abele zum TSV Hüttlingen gekommen und „wir sind stolz auf Dich“, sagte Tibor Borbély als TSV-Vorsitzender und im Namen des Sportkreises, deren Vorsitzender Manfred Pawlita auch gekommen war. Aufgeben zähle nicht zu den Stärken von Arthur, der in Hüttlingen seine sportliche Basis-Ausbildung erhalten habe. Zur weiteren Entwicklung habe sich Arthur später dem Leistungszentrum des SSV Ulm angeschlossen, ist aber immer Mitglied im TSV Hüttlingen geblieben. Auch beim TSV-Jubiläum im letzten Jahr habe er seine Treue zum Verein unter Beweis gestellt. Er dankte unter spontanem Beifall dem Fan-Club mit Hansi Teufel an der Spitze. Zum Dank überreichte der TSV-Vorstand Abele ein Präsent.
Seine Karriere mit Schwerpunkt auf seine Hüttlinger Zeit zeigte Achim Stirner, stv. Abteilungsleiter der TuLA des TSV Hüttlingen, mit einer unterhaltsamen „Power-Point-Präsentation“. Im lockeren Zwiegespräch wurden Ereignisse, seine Trainingsgruppen und Weggefährten wieder in Erinnerung gerufen. Seinen ersten Zehnkampf, erzählte Arthur, habe er in Vaterstetten bestanden, 2001 war er Württembergischer Meister in Bönnigheim, 2004 dann Deutscher Meister. Es seien schöne Momente gewesen, die sich eingebrannt haben. Wichtig seien die Trainingspartner, auch wenn die Leistungen unterschiedlich groß sind, die gute Gemeinschaft und das frohe Miteinander in den Trainingsgruppen. Prägend für Ihn waren seine Trainer Hannes Lockenvitz und dann Martin Seeger mit Wolfgang Beck aus Ulm. Lauftechnisch habe er auch guten Rat von Hindernis-Weltmeister Patriz Ilg erhalten. Ohne Unterstützung von Sponsoren sei vieles nicht möglich. Er machte eine Ausbildung als Elektroniker bei Imtech und wurde gefördert. Rückhalt habe er bei seiner Familie gefunden. Seine Verlobte habe ihn auf dem Boden der Tatsachen gehalten. Sein Sohn sei jetzt Mittelpunkt und er durfte zum Spaß ins Mikrophon pusten.
Ans Aufhören denkt der 32jährige beileibe nicht. Wenn der Körper mitmache, wolle er die „World Championship“ 2019 in DOHA und die Olympiade in Tokio 2020 angehen. Achim Stirner bedankte sich augenzwinkernd bei Landrat Klaus Pavel für die zuvor ausgesprochene Einladung und meinte, er solle schon mal für die Fans aus Hüttlingen einen Airbus nach Tokio reservieren. Eine schöne Geste für seinen Athleten und Sportsfreund hatte Hannes Lockenvitz bereit. Er erinnerte an Höhen und Tiefen, er habe an ihn geglaubt. Als Karikaturist, Zeichner und Maler habe er symbolisch den Durchbruch zum Erfolg in seinem Bild für ihn festgehalten. Für die Zukunft wünschte er Ihm gutes Gelingen und er könne sich immer wieder sagen „Ich schaff´s“.
Stehend unter nicht enden wollendem Beifall verabschiedeten ihn seine Hüttlinger. Lange noch stand man beisammen und erzählte, der Musikverein intonierte „königliche Musik“ mit „Kaiserin Sissi“ und es gab Freibier von der Wasseralfinger Löwenbrauerei. Geduldig schrieb Arthur Autogramme auf alle möglichen Gegenständen bis hin zum T‑Shirt. Ein Video über den gesamten Zehnkampf-Wettkampf von Arthur wurde eingespielt.
Hans-Joachim Eisert